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Die 7 Spiele

Die ersten 3 Spiele sind grundlegend für alles was wir mit Pferden tun. Sie sind sozusagen die "Worte". Die anderen 4 sind Kombinationen der ersten 3. So werden aus den ersten 3 "Worten" "Sätze", mit denen wir nun mit unseren Pferden kommunizieren können. Zudem verfeinert sich diese "Sprache" mit zunehmender Erfahrung.

1. Friendly Game - Desensibilisierung
Das erste Spiel soll dem Pferd Vertrauen geben. Vertrauen in unbekannte Gegenstände, Geräusche und Bewegungen. Es soll uns als Führungsperson akzeptieren. Das wichtigste bei diesem Spiel sind 3 Dinge: Rhythmus, Rückzug, Entspannung. Wichtig ist, dass das Pferd durch Komfort lernt. Es lernt dann, wenn wir den Druck wegnehmen. Genauso wichtig ist es, nach dem Prinzip von "Annäherung und Rückzug" vorzugehen. Da das Pferd erst lernt, wenn das Unangenehme aufhört. Daher ist es wichtig im richtigen Moment aufzuhören. D.h. den Druck langsam steigern und erst wenn das Pferd sich entspannt bzw. wenigstens stillsteht mit dem Druck aufhören!
Was ist alles Friendly-Game? Satteln, Aufsteigen,... im Prinzip: Reiten, Hänger fahren.

2. Porcupine Game - Sensibilisierung
Das zweite Spiel ist im Gegensatz zum ersten Spiel eine Sensibilisierung. Das Pferd soll hier dem leichtesten Druck weichen. Zu Beginn ist wichtig, dass wir den Druck sofort nachlassen sobald das Pferd weicht, aber ihn aufrecht erhalten bzw. verstärken wenn das Pferd nicht weicht. Das Pferd soll dabei lernen einem "Gefühl zu folgen".
Was ist alles Porcupine-Game? Schenkeldruck - Reiten,....

3. Driving Game - Sensibilisierung
Hier soll im Gegensatz zum 3. Spiel das Pferd nicht auf stetigen physischen Druck weichen sondern aus rhythmischen psychischen Druck. Diese Art von Druck wenden vor allem Pferde bei ihrer Kommunikation untereinander an. Wenn die Leitstute ein anderes Pferd bewegen will, verädert sie ihren Gesichtsausdruck, legt die Ohren an und schwingt den Hals. Wir üben diesen "psychischen" Druck ebenfalls mit unserem Gesichtsausdruck und rhythmischen Bewegungen aus. Der Stick oder der Strick dienen dabei als Hilfsmittel. Auch hier ist wieder wichtig die Phasen langsam zu steigern.
Was ist alles Driving-Game? Führen, das Pferd in jegliche Richtung ohne direkten Kontakt zu bewegen.

4. Yoyo Game - Erweiterung von Nr. 3
Das 4. Spiel ist schon eine abgeänderte Variante des dritten Spiels. Hier weicht das Pferde auch auf rhythmischen Druck und zwar rückwärts und kommt anschließend wieder zu uns zurück. Mit der Zeit lernt das Pferd gerade rückwärts zu gehen und auch auf gerader Linie wieder zu uns zu kommen. Das Pferd soll sich genauso gut rückwärtsschicken lassen, als auch wieder herkommen. Dieses Gleichgewicht ist oft nicht so einfach. Dieses Spiel fördert das Vertrauen und den Respekt.

5. Circling Game - Zusammenspiel zwischen Nr.3 und 4
Ja, es sieht für den "Laien" im ersten Moment aus wie normales Longieren. Ist es aber nicht, wenn man folgendes beachtet:
Das Pferd sollte anfangs nur 2-4 Runden im Kreis geschickt werden. Es soll lernen Verantwortung zu übernehmen und die Richtung beizubehalten OHNE, dass wir ständig treiben müssen. Dieses Spiel gliedert sich in 3 Teile: dem Senden, das Erlauben, das Reinholen.
Mit steigender Erfahrung wird die Gangart, sowie die Distanz erhöht, sowie das Tempo und die Richtung variiert.

6. Sideways Game - eigentlich eine Art von Nr. 3
Das Pferd (und auch der Mensch) lernen, zuerst mittels eine Bande etc., seitwärts zu treten. Das Pferd soll hier durch rhythmischen Druck auf Zone 1 und 4 weichen. Fortgeschritten ist dieses Spiel dann im Trab (oder gar Galopp) und/oder ohne Zaun zu bewältigen.

7. Squeeze Game - ebenfalls eine Art von Nr. 2, 3 oft in Kombination mit Nr. 1
Das Engpass-Spiel, wie dieses Spiel auch noch genannt wird, ist für viele wohl das herausfordernste Spiel. Pferde als Fluchttiere begeben sich ungern in Engpässe. Der ultimative Engpass ist wohl der Pferdehänger. Wir wollen nicht nur das Pferd physisch im Hänger wissen, sondern auch psychisch, so dass es Vertrauen zum Hänger entwickelt und sich darin wohl fühlt. Sprünge und Tore, etc. sind ebenfalls Varianten des Engpassspiels. Hier ist auch das Prinzip von Annäherung und Rückzug besonders wichtig.